Die europäische Landwirtschaft wird seit Jahren durch überbordende Bürokratie und Waren aus ausländischer Produktion immer schwächer. Jedes Jahr brechen Betriebe weg, die dem ungleichen Wettbewerb nicht standhalten können. Das Einzelschicksal wird kaum gezeigt. Die jetzigen Bauernproteste in den einzelnen Ländern erzählen Bände über eine bisher eher fragwürdige Politik in diesem Bereich. Insbesondere in Deutschland sind wir an einem ganz schwierigen Punkt.
Wir fordern:
1. Selbstversorgungsgrad in Europa durch landwirtschaftliche Erzeugnisse wieder drastisch erhöhen!
2. Eine Vielfalt an Betriebsstrukturen fördern, weg von der Dichotomie zwischen „Wachstum oder Aufgabe“ hin zu einer größeren regionalen Vielfalt!
3. Belebte Dörfer mit hoher Lebensqualität für die dort wohnenden Menschen!
Motto: Wir sind in Europa in der Lage, unsere Versorgung, bis auf wenige Ausnahmen, selbst zu stemmen. Und das auf höchstem Niveau.
Bestehende Herausforderungen erfordern neue Denkansätze. Europa hat eine lange Tradition in der Selbstversorgung mit Lebensmitteln, doch diese zu stärken erfordert eine überdachte politische Strategie. Eine verstärkte Förderung der regionalen Landwirtschaft kann dazu beitragen, dass eine größere Anzahl von Menschen Zugang zu hochwertigen, gesunden und erschwinglichen Lebensmitteln erhält.
Wettbewerb und technologischer Fortschritt sollten keine Gegensätze sein, sondern sich in einem harmonischen Gleichgewicht befinden, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Statt sich in einem vermeintlichen Gegensatz zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft zu verfangen, sollten wir neue Konzepte in Betracht ziehen.
Ein solcher Ansatz könnte die Einführung neuer Modelle zur Betriebsnachfolge sein, die es auch jungen Menschen ohne landwirtschaftlichen Hintergrund, aber mit entsprechender Ausbildung, ermöglichen, Landwirtschaftsbetriebe zu übernehmen und weiterzuentwickeln. Dies sollte Teil eines umfassenden Konzepts zur Stärkung des ländlichen Raums sein.
Statt den Gegensatz zwischen Stadt und Land zu perpetuieren, sollten wir durch ein gemeinsames Umdenken den ländlichen Raum als zentralen Bestandteil unserer Gesellschaft betrachten. Dies eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, sondern fördert auch die Ausgewogenheit zwischen urbanen und ländlichen Lebensräumen.
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